Die Allgäuer Bergbauern-Milch Sonthofen-Schönau eG, eine der großen Teilhabergenossenschaften der Allgäuland GmbH, hat ihre Führungsspitze für das Missmanagement der letzten Jahre abgestraft. Die gestrige Mitgliederversammlung, die sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog, wählte den Vorstandsvorsitzenden Heinz Lipp und dessen Stellvertreter Georg Hagspiel ab und verweigerte beiden Vorständen die Entlastung.
Zudem lehnte es die Versammlung ab, den Jahresabschluss 2009 festzustellen und einen Beschluss über die Deckung des Finanzverlustes zu fassen. Der Bergbauern-Genossenschaft entstand 2009 ein Verlust von 3,8 Mio. €, weil ihre Anteile an der Allgäuland GmbH von rund 9,7 auf 5,9 Mio. € abgewertet wurden. Entscheidend ist nun, welche Lösung die neuen Gremien der Genossenschaft finden, um den Verlust zu decken.
Bereits vor der Generalversammlung stimmten die alten Gremien der Bergbauern-Genossenschaft einem Darlehensangebot aus dem Raiffeisen-Hilfsfonds in Höhe von 200.000 € zu, um den Ende 2009 ausgeschiedenen Lieferanten die Geschäftsanteile zurückzuzahlen. Die Bergbauernbauern-Genossenschaft kann das Geld nicht auszahlen, weil sie die Geschäftsanteile ihrer Genossen in die Allgäuland GmbH eingebracht hat. Die GmbH darf derzeit auf Weisung der Banken die Geschäftsanteile an die Sonthofener Genossenschaft nicht zurückzahlen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Sonthofener Genossenschaft Josef Zengerle kündigte gegenüber top agrar an, jetzt den Milchliefervertrag mit der Allgäuland GmbH auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls neu auszuhandeln.