Um die Mehrkosten der Käserei in Jessen in Sachsen-Anhalt in Höhe von rund 38 Mio. € zu stemmen, kürzte die Geschäftsführung der größten Genossenschaftsmolkerei in Bayern bereits im September dieses Jahres den Milchpreis um 2 ct/kg auf 28 ct/kg (bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß). Zusätzlich kündigte die Molkerei weitere Preisrückgänge sowie umfangreiche Sparmaßnahmen an.
Hintergrund sind Planungsfehler und Mängel an dem "Millionengrab in Jessen", wie wir in der aktuellen top agrar Südplus 12/2019 oder hier online berichten.
„Die Situation ist ernst, aber zu meistern“, sagen Dr. Thomas Obersojer und Winfried Meier auf Anfrage von top agrar Südplus.
Daran wollten vor allem langjährige Milchlieferanten nach etlichen Phasen mit schwachen Milchpreisen nicht mehr glauben. Die schlechte Situation der Milcherzeuger in Nordbayern hat daher kurz vor Jahresende dazu geführt, dass viele Lieferanten ernsthaft über eine Kündigung nachdenken.
"Steigende Tendenz beim Milchpreis"
Doch nun blieb der November-Preis entgegen der Ankündigungen stabil. Das ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Lieferanten. Zudem kündigt die Molkerei in einem neuen Runschreiben "speziell für Januar und Februar eine steigende Tendenz" bei den Milchpreisen an.