Im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Westfleisch „Großvieh im Fokus“ in Haselünne, Stemwede und Paderborn sprachen verschiedene Referenten zum Thema Bullenmast.
Dr. Georg Teepker von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen referierte zum Thema „Unruhige Bulle – Beobachtungen aus der Praxis“: Unruhige Bullen fallen dem Landwirt durch starkes Brüllen, Scharren und dauerndem Stehen auf. Die Tiere schwitzen, sind häufig verschmutzt und Kämpfe in den Buchten nehmen zu. Neben der hohen Verletzungsgefahr für die Tiere sinken die Futteraufnahme und die Wiederkauaktivität. Schlussendlich fehlten Zunahmen und die Tiere wachsen auseinander, so Teepker.
Gründe dafür sieht Teepker weniger bei der Rasse oder Gruppengröße. Entscheidender seien beispielsweise die Buchtenstrukturierung, ein bedachter Umgang mit den Tieren und eine homogene, hochwertige Ration. „Wenn die Bullen das Futter nicht von oben fressen, sondern Löcher schieben und Komponenten selektieren, ist die Durchmischung mangelhaft“, berichtet Teepker. Darauf sei besonders zu achten.
Zur Transport- und Schlachtfähigkeit von Rindernzog die Tierschutzbeauftragte der Westfleisch Dr. Yvonne Schneider klar Stellung: Jeder Tierhalter müsse entscheiden, ob ein Tier auf den Transport geschickt werden darf, oder nicht. „Sie sind die Profis, schauen sie hin und bewerten sie den Zustand des Tieres“, so Schneider. Im Zweifelsfall sollte der Hoftierarzt zu Rate gezogen werden. Nur der Austausch aller Parteien schaffe Sicherheit.Als Entscheidungshilfe für Landwirte, Fahrer und Tierärzte arbeite die Westfleisch aktuell gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NRW und Veterinären an einem Praxisleitfaden zu dem Thema.