Für die angespannte Lage auf dem Milchmarkt sieht der Deutsche Bauernverband (DBV) vor allem zwei Ursachen: Die drastischen Preissenkungen der Discounter bei Produkten der weißen Linie und die steigenden Kosten für Diesel, Energie, Futtermittel und Pachten. Beides zusammen verschlechterte die Einkommenssituation der Milchbauern.
Eine Möglichkeit zur Verbesserung dieser Situation sei vor allem eine weitere Bündelung des Milchangebots sowie weitere Strukturbereinigungen der Molkereibranche. Auch müsse die Produktpalette der Unternehmen breiter aufgestellt und neue Märkte erschlossen werden, damit es nicht wieder zu einseitigen Abhängigkeiten kommt, wie zuletzt bei den Preissenkungen der Discounter. Außerdem fordern die Milchbauern größere Anstrengungen der Molkereien zur Risikoabsicherung durch Terminkontrakte.
An die Politik in Berlin und Brüssel hat der Bauernverband außerdem eine Liste mit Forderungen gestellt, um die Milcherzeuger besser zu unterstützen. So sollten beispielsweise Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramme für Milchbauern eingeführt und der Direktausgleich als einheitliche Hektarprämie beibehalten werden, so der DBV. Zudem regte er an, ein automatisch greifendes Sicherheitsnetz im EU-Binnenmarlt für extreme Marktentwicklungen einzuführen.