Der Deutsche Bauernverband (DBV) hält eine national einseitige Veränderung der Milchliefermenge zur Beeinflussung des Milchmarktes für wenig sinnvoll.
Durch diese Maßnahme bestehe vielmehr die Gefahr, dass für die heimischen Milcherzeuger Wertschöpfung verloren gehe, weil andere europäische Lieferanten die Milch produzierten, erklärte der DBV vergangene Woche in Berlin.
Der hohe Exportanteil mache es erforderlich, die Marktposition der heimischen Molkereien zu stärken, betonte der Bauernverband. Nach Angaben der ZMP in Bonn beträgt der Anteil der Ausfuhren an Milchprodukten insgesamt 44 % der Milchmenge, die in Deutschland verarbeitet werde.
Rund 40 % der Milchmenge werde über den Lebensmitteleinzelhandel im Inland abgesetzt. Der Rest gehe in die weiterverarbeitende Industrie und an Großverbraucher.
Beim Inlandsverbrauch von Milcherzeugnissen spielten neben den in Deutschland hergestellten Produkten auch Importe eine wichtige Rolle, stellte der DBV weiter fest. Die Einfuhren von Milchprodukten entsprächen einer Milchmenge von rund 10 Mio t, was wiederum rund 35 % der in Deutschland erzeugten Milch gleichkomme.