Staatlich vorgeschriebene oder allgemeinverbindliche Markteingriffe bei der Milch sind ein „Instrument aus der Mottenkiste“ und schädigen die deutsche Milchwirtschaft.
Zu dieser Einschätzung kamen der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Udo Folgart, und der Geschäftsführer von Arla Foods Deutschland, Tim ørting Jørgensen, bei einem Gespräch in Berlin. Vielmehr müsse eine wettbewerbsorientierte Milchproduktion auf den Betrieben und eine gute Positionierung der Molkereiwirtschaft auf dem deutschen und internationalen Markt einen nachhaltigen Milchpreis sichern.
Folgart begrüßte ausdrücklich die Aussage von Arla, den Milchauszahlungspreis im November und Dezember weiter anzuheben. „Die Verwertungserlöse aus der Milch steigen. Bei den gerade laufenden Frischmilchverhandlungen können die Molkereien nun zeigen, ob die in den letzten zwölf Monaten stattgefundene Strukturentwicklung auf dem deutschen Molkereisektor erste Früchte trägt“, erklärte Folgart gegenüber dem Deutschland-Chef von Arla und forderte eine harte Verhandlungsführung gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel ein.
Jørgensen verwies darauf, dass die genossenschaftliche Molkerei Arla durch die Fusionen mit der britischen Milk Link und der deutschen MUH mittlerweile eine europäisch aufgestellte Molkerei sei und Mitglieder in den sechs Ländern Schweden, Dänemark, Deutschland, Belgien, Luxemburg und Großbritannien habe. Die internationale Ausrichtung wertete der Geschäftsführer von Arla als Vorteil, denn die Milchprodukte des Molkereiunternehmens könnten weltweit vertrieben werden.