Die Zahl der Milchviehbetriebe mit einer automatischen Fütterungsanlage wächst angesichts der zunehmenden Arbeitsbelastung kontinuierlich.
Das wurde gestern auf einem Info-Tag zum Thema an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in München-Grub deutlich. Dabei diskutierten ca. 120 Praktiker, Wissenschaftler, Berater und Industrievertreter über die Möglichkeiten, die die relativ neue Technik, für die Praxis bietet.
Da ca. 16 % der Arbeitszeit im Milchviehbetrieb auf die Fütterung entfallen, suchten nach Worten von Dr. Georg Wendel vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung der LfL Bayern, viele Betriebsleiter nach Lösungen, wie sie ihre Arbeitsproduktivität verbessern können. Die automatischen Fütterungsanlagen, kurz AFS genannt, stellten eine zukunftsfähige Lösung dafür dar.
Insgesamt präsentierten an dem Infotag sieben Hersteller ihre Produkte. Eine deutsche Firma war allerdings nicht darunter. Da die Technik noch relativ neu ist, gibt es bisher auch kaum gesicherte Angaben über die Höhe der Arbeitszeiteinsparung und über die mögliche Milchleistungssteigerung durch die häufigere Futtervorlage.
Nach einer Umfrage der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope in Reckenholz-Tänikon, die von Franz Nydegger in Grub vorgestellt wurde, schätzen Praktiker mit automatischen Fütterungsanlagen vor allem die Arbeitsentlastung und die Zeiteinsparung.
Als weitere Vorteile nannten die befragten Betriebsleiter mehr Flexibilität, eine bedarfsgerechtere Fütterung mehrerer Tiergruppen, weniger Futterverluste und eine ruhigere Herde. Betriebe, die ihre Herde gleichzeitig im Roboter melken, gaben an, dass die Tiere durch die automatische Fütterung deutlich aktiver seien.
Als Knackpunkte der neuen Technik nannte Nydegger die Sicherheit und die Futterqualität, aber auch die Kosten für die Anlagen, die bei ca. 80 000 Euro beginnen.