Das Klimaphänomen El Niño wird nach Prognosen von Meteorologen in den kommenden Monaten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anhalten und stärker ausfallen als bisherige El Niños.
Die Wahrscheinlichkeit, dafür, dass die bereits begonnene El Niño–Wetterlage im Winter ihren Höhepunkt erreichen und erst im Frühling 2016 abklingen werde, liegt nach Angaben des amerikanischen Klimadatenzentrums (NOAA) bei 95 %. Die Ernten auf der Südhalbkugel können je nach Stärke der Wetterextreme in arge Mitleidenschaft gezogen werden und auf den Rohstoffmärkten starke Preisvolatilitäten auslösen.
In diesem Jahr könnten die Auswirkungen noch heftiger ausfallen als bei bisherigen El Niños. Darüber sind sich Experten aufgrund der bisherigen Indikatoren einig. Von Südamerika über Afrika und Asien bis nach Ozeanien sind die Regierungen deshalb alarmiert. Vielerorts wurden bereits Krisenstäbe und Vorsorgemaßnahmen getroffen.
El Niño tritt etwa alle vier Jahre auf. Bei dem Wetterphänomen führen veränderte Meeresströmungen im Pazifik zu erhöhten Wassertemperaturen. Diese haben Stürme, Starkregen und Dürreperioden zur Folge.
Vor 18 Jahren hatte der bisher stärkste El Niño sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Südamerika und Kalifornien verursacht. In Australien fiel ein großer Teil der Weizenernte zum Opfer, in Neuseeland sorgten die verdorrten Weiden für einen deutlichen Rückgang der Milcherzeugung. (AgE)