Auf dem vor einigen Monaten in die Schlagzeilen geratenen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach soll es erneut Tierschutzverstöße geben. Der Bayerische Rundfunk berichtet von zwei Höfen in dem Ort und zitiert das Staatsministerium für Verbraucherschutz, wonach es „Misshandlungen von Kälbern bis in den Spätsommer hinein“ gegeben haben soll.
Allein für den Monat August zähle der Bericht des Ministeriums über 60 Tierschutz-Verstöße in einem der beanstandeten Rinderbetriebe. In dem Allgäuer Hof, in dem bereits zwischen April und Mai 2019 über 50 Kälber verendet waren, stießen staatliche Kontrolleure auch noch im August auf Missstände. Das sei vor allem bemerkenswert, da zuvor bereits die Presse über die von der Soko Tierschutz aufgedeckten Quälereien beim Bad Grönenbacher Nachbarbetrieb berichtet hatte, so SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn.
Laut Bericht mussten Jungtiere in einer "von Kot durchtränkten" Kälberbox leben. Bei einer, der zum Teil täglichen Kontrollen, lagen "mehrere tote Kälber in den Iglus", bei allen wurde "Fliegen-Maden-Befall festgestellt". SPD-Politiker von Brunn hält es für unfassbar, dass die Veterinärbehörden nicht durchgegriffen haben. „Es kann doch nicht sein, dass Veterinärkontrollen stattfinden, dass die Sachen an die Staatsanwaltschaft gegeben werden und dass dieser Betrieb trotzdem weitermacht, weil die Sanktionen offenbar so gering waren, dass es ihn gar nicht gejuckt hat."
Auch bei einem zweiten beanstandeten Rinderhof in Bad Grönenbach wurden weitere Missstände festgestellt. Details dazu wurden jedoch nicht bekannt. Verstöße eines dritten Bad Grönenbacher Rinderhalters aus dem Juli konnte das Verbraucherschutzministerium noch nicht genauer benennen.