Die EU will den Abschussdes Wolfes auch in Zukunft nicht zulassen. Es müsse erst 250 Wölfe in Deutschland geben, bevor über ein Bejagen des Wolfes entschieden wird. Das sagte Markus Bathen vom NABU auf dem 1. Internationalen Expertenforum zur Wolfsabwehr in Korbach, Hessen.
Auch wenn „nur“ 0,75% der Nahrungszusammensetzung des Wolfes aus Nutztieren besteht, sei jeder Riss eines Nutztieres zu viel. Hierin waren sich die Teilnehmer des Expertenforums einig. Alleine in Sachsen wurden letztes Jahr 65 Wolfsangriffe mit 91 toten Nutztieren verzeichnet. Betroffen sind vor allem Schafe. Dies berichtete Frau Dr. Walter vom sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverband.
Der Wolf lege täglich über 50km zurück. Dadurch erreiche er eine beachtliche Territoriengröße von 20.000 bis 30.000 ha. Legt man diese Zahlen zugrunde, könnten in Deutschland bis zu 440 Wolfsrudel einen passenden Lebensraum finden, so Frank Faß vom Wolfcenter in Dörverden.
Boris Grabrijan, Schafhalter aus Slowenien, gab noch zu Bedenken, dass in Slowenien nicht das dringlichste Problem der Wolf sei. Sie hätten deutlich größere Probleme mit Braunbären. Diese sind auch für den Menschen gefährlich. Vor allem aber sei die Zahlungsbereitschaft der dortigen Regierung bei Verlusten von Tieren sehr schlecht. Die Landwirte versuchen ihre Schafherden mit speziellen Eseln vor Wolfsangriffen zu schützen.
In Deutschland werden zum Wolfschutz Elektrozäune, Herdenschutzhunde und ein Unterwühlschutz finanziell gefördert. Frau Dr. Walter kritisiert: „Dies aber alles ohne Vergütung der zusätzlichen Arbeitszeit.“
Schmelzer Daniel
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