Die europäischen Milcherzeuger haben unter den Milchpreiseinbrüchen der letzten Jahre stark gelitten, teilt das European Milk Board (EMB) mit. Ein erster Schritt die Krisenanfälligkeit des Milchsektors zu verringern, sei ein Instrument zur Früherkennung auf europäischer Ebene zu installieren und bei Krisen mit effizienten Maßnahmen schnell zu reagieren. Dazu berieten sich Milcherzeuger auf einer internationalen Konferenz in Italien.
„Als wirksam kriseneindämmend hat sich der freiwillige Lieferverzicht gezeigt. Die Intervention und private Lagerhaltung hingegen konnten und können eine Krise nicht verhindern. Im Fall der Intervention kann es im Gegenteil noch zu einer anschließenden Mehrbelastung des Marktes kommen“, sagt Sieta van Keimpema, Vizepräsidentin des EMB.
Das EMB fordert deshalb den Einsatz des Marktverantwortungsprogramms (MVP), das als Rahmenkonzept Maßnahmen zur Krisenvermeidung enthalte und in Zukunft in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU eine wichtige Rolle spielen solle. Auch bei Marktverwerfungen durch Ereignisse wie den Brexit oder politisch motivierte Importbeschränkungen lasse sich das MVP wirkungsvoll einsetzen.