Der Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN), Frank Feuerriegel, widerspricht den angeblich hohen Treibhausgasemissionen der Kuhmilch. Die Sendung „Wissen vor Acht“ mit Moderator Dr. Eckhard von Hirschhausen hatte die Umweltkosten von Kuhmilch berechnet, was für viel Diskussionen sorgte. In einem Faktencheck betont jetzt Feuerriegel, dass „Milch und Milchprodukte in eine klimaschonende Ernährung passen“. In der medialen Berichterstattung würfen augenscheinliche Experten oft extreme Zahlen durcheinander, die in Deutschland nicht der Realität entsprächen.
Einen Schritt weiterdenken
Feuerriegel wies darauf hin, dass Ernährungswissenschaftler empfehlen, Lebensmittelgruppen nicht auf Basis ihrer gewichts- oder volumenbezogenen CO2-Emissionen zu vergleichen, sondern den Beitrag zur Nährstoffversorgung beziehungsweise die Nährstoffdichte zu berücksichtigen. Auf dieser Basis habe Kuhmilch je Kilogramm Nährstoff im Vergleich zu Soja-, Hafer- und Mandeldrinks eine viel bessere CO2-Bilanz als erwartet.
Wasserverbrauch viel zu hoch
Der LVN-Geschäftsführer monierte auch Darstellungen, nach denen 628 l Wasser pro l Kuhmilch benötigt würden. Tatsächlich seien es laut der Technischen Universität Berlin nur etwa 100 l. Selbst wenn die Kühe mit einem großen Anteil an Mais und Soja versorgt würden, käme man „nur“ auf bis zu 400 l Wasser, meint Frank Feuerriegel.
Internationale Zahlen für Flächenverbrauch
Laut Feuerriegel treffen die Zahlen für den Flächenverbrauch pro erzeugten Liter Milch auch nicht für Deutschland zu. In Grünlandregionen könne die Fläche oftmals nicht anders als für das Futter der Kühe genutzt werden. Zudem seien Wiederkäuer Veredler von nicht-essbarer Biomasse wie Gras. Kühe erzeugten so aus nicht für die menschliche Ernährung geeigneten Pflanzen oder Reststoffen hochwertige Lebensmittel.
Die ausführliche Version der Stellungnahme von Frank Feuerriegel, finden Sie hierbeim LVN.