Der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Folgart, kritisiert die deutschen Molkereien für die gesenkten Trinkmilchpreise. Trinkmilch habe nur einen Anteil von etwa 18 % am gesamten Absatzvolumen. Deshalb sei es aus Sicht der Bauern völlig unverständlich, warum die Molkereien dort nachgegeben hätten, erklärte Folgart in Berlin.
Das Preisniveau zwischen dem weißen und gelben Sortiment im Milchmarkt müsse sich wieder angleichen, so Folgart weiter. Angesichts der stabilen Endverbraucherpreise auf dem Butter- und Käsemarkt und des guten Exports zeigte sich der DBV-Vizepräsident dennoch optimistisch für die Milchauszahlungspreise an die Landwirte in den jetzt milchärmeren Wintermonaten.
Folgart geht davon aus, dass die stabile Weltmarktnachfrage auch den EU-Binnenmarkt weiterhin festigen werde. Dabei sei es allerdings wichtig, dass auch in Deutschland international aktive Molkereien entstünden, die mit Produktinnovationen den Verbrauchstrend auf dem Binnenmarkt wie auf dem Weltmarkt nachvollziehen könnten.
Anders wird dies vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) gesehen. Die immer größeren Fusionen im Molkereisektor heizten den Markt zusätzlich an. Die Molkereien überböten sich im harten Verdrängungswettbewerb gegenseitig und wollten um jeden Preis ihre Kapazitäten auslasten, beklagte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber. (AgE)
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