Echtzeit-Ortungssystems, auch RTLS genannt, ermitteln individuelle Parameter über die Aktivität und das Verhalten von Nutztieren. Diese Informationen, die Sensoren am Halsband liefern, lassen sich zur Erforschung des Sozialverhaltens nutzen. Hierbei komme es auf eine besonders hohe Messgenauigkeit und Zeitauflösung an, berichtet das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN).
Soziale Beziehungen von großer Bedeutung
Ein wichtiger Aspekt für das Tierwohl sind die sozialen Beziehungen untereinander. Die Wissenschaftler haben daher zunächst das Verhalten von zwei Kühen untereinander untersucht. Dafür sind zahlreiche Daten der Ortungssysteme notwendig. Das FBN berichtet, dass es ihnen mit einer punktgenauen Ausmessung des Stalls gelungen ist, die RTLS- Datenqualität deutlich zu optimieren. Damit lassen sich Zonen (z.B. Liege- oder Futterzone) zuordnen und so eine genauere Aussage darüber treffen, wo sich die Tiere aufhalten. Das sei praxisorientierter und einfacher in verschiedenen Stallkonzepte anzuwenden.
In einem ersten Projekt wollen die Wissenschaftler mit dem System das soziale Verhalten näher untersuchen. „Wenn wir herausfinden, welche Milchkühe sich bevorzugt beieinander aufhalten, also enge ‘freundschaftliche‘ Beziehungen unterhalten, kann dies in der Zukunft beim Herdenmanagement berücksichtigt werden“, erklärt Dr. Jan Langbein vom Institut für Verhaltensphysiologie am FBN. So lasse sich das Stresslevel der Tiere senken und ihre Gesundheit fördern.
Die Studie zur verbesserten Messgenauigkeit des RTLS wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: www.idw-online.de