Mit dem verbreiteten Urteil, dass die Fütterung von Mais zu einem ungünstigen Fettsäuremuster führt, räumte Prof. Karl-Heinz Südekum von der Universität Bonn jetzt auf.
Bei der Tagung des Ausschusses Futterkonservierung und Fütterung des Deutschen Maiskomitees in Grub erklärte Südekum, dass die Qualität des Milchfetts in erster Linie von Weidegang und von der Art des Futterfettes bestimmt wird.
Bei Tieren mit Weidegang konnte festgestellt werden, dass die Milch höhere natürliche Gehalte an den erwünschten konjugierten Fettsäuren (CLAs) enthalte.
Bei der Maisfütterung müsse man sehr genau anschauen, um welches Maisprodukt es sich handele. So führte eine Verfütterung von viel Körnermais zum Beispiel zu höheren Gehalten an Linolsäure, die ebenfalls zu den Fettsäuren zählt, bei denen von einer positiven Gesundheitswirkung ausgegangen werde.
"Es ist sehr schwer zu sagen, welchen Einfluss ein Futtermittel auf das Fettsäurenmuster hat", so der Experte. "Man kann nicht einfach sagen, es gibt gutes und es gibt schlechtes Milchfett." Auch die natürlichen saisonalen Schwankungen müsse man berücksichtigen. So sei das Fett z.B. im Winter immer härter als im Sommer.