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topplus Praxistipp für die Fütterung

Schüttelbox: Ration auf dem Prüfstand

Um einen Überblick zum Strukturanteil in der Ration zu bekommen, eignet sich eine Futterschüttelbox. Wie stellt man die Verteilung der Partikellängen mit den verschiedenen Siebböden dar?

Lesezeit: 3 Minuten

Wie funktioniert eine Schüttelbox und welche Ergebnisse kann sie liefern? Berater vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, wie u.a. Dr. René Schormann, zeigen, wie eine Futterschüttelbox funktioniert.

Aufbau: Schüttelboxen bestehen i. d .R. aus drei Sieben mit Lochdurchmessern von 19 mm, 8 mm und 1,18 mm und einem Auffangbehälter. Es gibt verschiedene Hersteller. Als Goldstandard gilt die ­Variante der Penn State University, die das System entwickelt hat.

Einsatzbereiche: Der Einsatz von Schüttelboxen kann dabei helfen, die Mischgenauigkeit und Mischzeit, die ­Austragsgenauigkeit des Mischwagens, Strukturwirksamkeit der Ration und den Selektionsgrad zu kontrollieren. Die ­Ergebnisse der Schüttelbox dienen der Kontrolle und Schwachstellenanalyse.

Vorbereitung: Zusätzlich zur Box benötigen Landwirte eine digitale Waage mit großem Waagebehälter, einen glatten Untergrund (z. B. ein 60 x 100 cm Brett) und etwas zum Notieren der Ergebnisse.

Durchführung: Das Prinzip ist bei allen Herstellern gleich: Die Siebe werden von klein nach groß auf den Siebboden ge­stapelt. Für die Futterprobe mit beiden Händen „baggerartig“ in die Ration greifen und auf das oberste, gröbste Sieb eine vorgegebene Menge Futter legen. Abschließend nach Hersteller­angaben auf dem glatten Untergrund ­schütteln, ohne die Box vom Boden zu heben. ­Markieren Sie eine Seite der Box, damit Sie wissen, welche Seite schon wie oft geschüttelt wurde.

Waage: Das Startgewicht des einge­wogenen Futters notieren. Nach dem Schüttelvorgang wird das Gewicht der Futterreste auf den einzelnen Sieben ­ermittelt. Daraus lassen sich die Anteile je Sieb in Prozent berechnen.

Grundration: Wenn Sie die Partikel­größenverteilung einer Ration bestimmen wollen, ist es sinnvoll, unmittelbar nach dem Austrag aus dem Futtermischwagen mehrere Proben entlang der Futter­strecke zu ziehen. Denn einzelne Proben derselben Futtermischung unterscheiden sich zum Teil erheblich. Das kann ein Hinweis auf Fehler in der Mischreihenfolge, Mischdauer oder im Mischwagen sein. In Ordnung sind Unterschiede von weniger als 5 % auf dem Obersieb und we­niger als 2 % auf dem Untersieb. Bei der Kontrolle einer TMR sollten nach dem Schütteln  6 – 10 % auf der obersten, 30 – 50 % auf der mittleren, 40 – 60 % auf der untersten Ebene und weniger als 2 % in der Auffangschale landen.

Kraftfutter: Bei Teil-Mischrationen ist die zusätzliche Kraftfutterzufütterung anteilsmäßig bei den Ergebnissen zu berücksichtigen. Bei der dreiteiligen Schüttelbox erhöht sich je kg zugefüttertem Kraftfutter der prozentuale Anteil des ­Zielwertes im Untersieb um 2 %.

Selektion: Wollen Landwirte kontrollieren, ob die Kühe selektieren, müssen sie Proben direkt nach der Futtervorlage und Proben aus den Futterresten vergleichen. Sind die Anteile auf den drei Sieben in der ­frischen Ration deutlich anders ­verteilt als bei den Resten, deutet das auf Futterselektion hin.

Fehlerquellen: Jeder Anwender schüttelt anders. Längere Tests oder Ver­gleiche sollte daher möglichst immer dieselbe Person durchführen. Je feuchter die Futterration, desto eher kleben Partikelteile zusammen. Auch der Einsatz von Melasse und Pülpen in der Ration fördert das. Bei pelletiertem ­Futtermittel in feuchten Rationen quellen die Pellets und landen nicht im untersten Sieb. Das ist beim Vergleich mit Ziel­werten zu beachten.

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