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Guhl: Bloß keine Schnellschüsse!

Für Peter Guhl, den 1. Vorsitzenden der MEG Milch Board, hat die Milchkrise einen neuen Höhepunkt erreicht, seit die Bundesregierung – allen voran Angela Merkel – diese öffentlich bestätigt und sich mit Lösungsansätzen beschäftigt. Doch er warnt jetzt vor unüberlegten Schnellschüssen.

Lesezeit: 3 Minuten

Für Peter Guhl, den 1. Vorsitzenden der MEG Milch Board, hat die Milchkrise einen neuen Höhepunkt erreicht, seit die Bundesregierung – allen voran Angela Merkel – diese öffentlich bestätigt und sich mit Lösungsansätzen beschäftigt. Seitdem würden täglich neue Vorschläge ans agrarpolitische Tageslicht sprudeln: Abschaffung der Andienungspflicht, Abschlachtprämien und Wiedereinführung von Milchquoten. Guhl mahnt zur Besonnenheit und warnt vor unüberlegten Schnellschüssen: „Wir müssen scharf differenzieren zwischen kurzfristig notwendigen (Krisen-) Maßnahmen und einer nachhaltigen Strategie zur zukünftigen Gestaltung des Milchmarktes.“

 

In den Bereich dieser Maßnahmen würden alle Vorschläge in Bezug auf eine kurzfristige Reduzierung der Milchmenge fallen. Dazu sagt Guhl: „Der Patient hat hohes Fieber und braucht jetzt ein schnell wirksames Medikament, sonst stirbt er.“ An dieser Stelle sei die Politik gefordert, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Nur allgemeinverbindliche Regelungen könnten hier Wirkung zeigen. Vorschläge aus Frankreich und seitens des EMB lägen auf dem Tisch, die Bundesregierung müsse sich nun anschließen und schnell und entschlossen handeln.

 

Komplizierter wird es für Guhl, wenn es um eine nachhaltige Strategie für die Zukunft geht. In diesem Punkt hat für ihn die RoadMap Milch & Markt, welche die MEG Milch Board vor dem Ende der Milchquote veröffentlicht hat, nicht an Aktualität verloren. „Wir brauchen eine allgemeinverbindliche Vertragspflicht zwischen Milcherzeugern und Molkereien mit festen Vertragsinhalten über Liefermenge, Preis, Qualität und Lieferzeiträume. Und wir brauchen in der Fläche starke Milcherzeugergemeinschaften, die diese Verträge mit den Molkereien verhandeln.“ Die großen genossenschaftlichen Molkereikonzerne dürften davon nicht befreit werden. Ausnahmeregelungen in Paragraph 148, Absatz 3 der Verordnung 1308 des EU-Milchpakets seien hierfür aufzuheben.

 

Für Guhl hat die konventionelle Landwirtschaft aber zunehmend auch ein Nachhaltigkeitsproblem, das ursächlich der Weltmarktausrichtung geschuldet sei: „Immer mehr und immer billiger ist nicht nur ökonomisch unsinnig, es ist auch ökologisch und ethisch fragwürdig! Erzeuger, Verarbeiter, Handel und die Politik müssen sich dieser Diskussion öffnen.“


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Als Diskussionsplattform bringt Guhl eine bundesweite Branchenorganisation mit Vertretern der Erzeugerseite, der Verarbeiter, Verbraucherorganisationen und dem Handel ins Gespräch. Themen wie der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden gehörten dabei ebenso auf die Tagesordnung wie der Tierschutz und der überproportional hohe Import von Eiweißfuttermitteln aus Nord- und Südamerika.


Guhl dazu weiter: „Ich sehe es als große Chance, wenn eine moderne Industrienation wie Deutschland eine Vorreiterrolle im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft einnehmen würde.“ Er rechnet hier zwar mit großen Widerständen seitens der Exportindustrie, ist aber davon überzeugt, dass gerade diese am Ende am stärksten profitieren könnte. Das Modell billiges Milchpulver für den Weltmarkt, sei allemal kläglich gescheitert.

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