Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat auf der Grünen Woche in Berlin die Milchmarktpolitik von EU, Bundesregierung und Deutschem Bauernverband (DBV) kritisiert. Deren Wachstums- und Exportstrategie sei für die heimischen Milchbauern eine gefährliche Einbahnstraße, warnte die Ministerin.
Stattdessen gelte es, bei der Vermarktung von Milch und Milchprodukten auf Qualität und Regionalität setzen. Zudem müsse die Milchpolitik der EU so geregelt werden, dass die Erzeuger in Europa tatsächlich gestärkt und mehr Nachfrageorientierung sowie Marktstabilität erreicht würden.
Laut Höfken hat das European Milk Board (EMB) mit seiner aktuell vorgelegten Milch-Vollkostenstudie bestätigt, dass die Erzeugerpreise die Kosten der Milchbauern nicht decken. Der Stundenlohn der deutschen Milchbauern liege aktuell unter 8 Euro, einschließlich der Direktzahlungen durch die EU. Sollten die Transferleistungen weiter sinken, dann bewege sich auch das Einkommen der Landwirte noch weiter unter die Mindestlohngrenze; dies gelte auch für große und effektive Betriebe. Die Ressortchefin wies darauf hin, dass die Milchwirtschaft allein in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz weit mehr als 2 000 Arbeitsplätze sichere. (AgE/tg)