Die Hornkuh-Initiative ist gescheitert. 54,7 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten legten ein Nein in die Urne. Die Hornkuh-Initiative verlangte, dass der Bund die Halter von Kühen und Ziegen mit Hörnern subventioniert. Trotz der Verwerfung an der Abstimmungsurne, ziehen doch viele Politiker von links nach rechts den Hut vor Armin Capaul. Mit seiner behäbig-beharrlichen Berglerart wagte er sich, ohne Rückenwind der großen Parteien und ohne finanzielle Rücklagen, in die Abstimmungsarena.
Der Feldzug für behornte Kühe begann 2010 als Armin Capaul und sein damaliger Mitstreiter Daniel Wismer in einem offenen Brief an das Bundesamt für Landwirtschaft einen Franken pro Tag Direktzahlungen für behornte Kühe forderten. Damit begann der Weg durch die Institutionen über Stellungnahmen zu landwirtschaftlichen Verordnungen, über Parlamentsabstimmungen bis hin zur jetzigen Volksabstimmung. Stets hatten sich die Gesetzeshüter geweigert, auf das Begehren einzugehen. Nun hat also auch das Volk Nein gesagt. Trotz den vielen städtischen Ja-Stimmen und trotz der hohen Medienechos aus dem In- und Ausland. Für die meisten ist das Thema nun erledigt – nicht so für Capaul. Er will weiterkämpfen.
Der nächste Meilenstein ist gesetzt. Zur Diskussion steht zurzeit die „Agrarpolitik 2022 bis 2025“. Die Pläne dafür liegen in einer sogenannten Botschaft vor. Bis zum 6. März 2019 haben alle interessierten Kreise, Verbände, Organisationen Zeit, ihre Stellungnahme dazu abzugeben. Die Interessensgemeinschaft (IG) Hornkuh trifft sich am 11. Dezember 2018 und beschließt die nächsten Schritte. Sie wollen auch nicht warten bis 2022, sondern ihr Anliegen schon nächstes Jahr bei anstehenden agrarpolitischen Gesetzes- und Verordnungsänderungen einbringen – nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Daniela Clemenz,Landfreund