Die Milchqualität in Indien und mögliche Exportchancen für heimische Produzenten diskutierten rund 80 Teilnehmer auf dem 7. Regional-Workshop des International Farm Comparison Network (IFCN).
Die Milchqualität in Indien steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Zum Beispiel liegen der Bakteriengehalt und die Zellzahl weit über den in Europa oder den USA festgelegten Standards. Zudem bieten die Kontamination mit Antibiotika und Aflatoxinen weitere große Herausforderungen, schreibt IFCN in einer Mitteilung.
Das Bewusstsein und Wissen zum Thema Milchqualität habe bei Verbrauchern und Akteuren der Milchversorgungskette noch Potenzial. "Indem sie die Milch kochen, gehen die indischen Konsumenten davon aus, dass Milchqualitätsprobleme gelöst werden können. Leider trifft dies nur teilweise zu", sagte Anders Fagerberg, Chairman von IFCN.
"Das Milchqualitätsmanagement muss auf landwirtschaftlicher Ebene beginnen und sich entlang der Lieferkette bewegen", sagte Torsten Hemme, Geschäftsführer des IFCN. Die Teilnehmer verständigten sich laut IFCN darauf, dass Qualitätsstandards für Rohmilch und Milchprodukte von Regierung und Milchindustrie gemeinsam festgelegt werden müssten. Dies sollte eine solide wissenschaftliche Basis haben. Im Laufe der Zeit könnten diese Standards schrittweise verbessert werden.
Ein gut definiertes Qualitätsmanagementsystem könne auch die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit verbessern. So könne es den indischen Milcherzeugern nach Einschätzung des IFCN gelingen, mit potenziellen Importen zu konkurrieren und wertschöpfende Möglichkeiten für den Export von Milchprodukten zu nutzen.