Mit der Zuchtwertschätzung im April will das kanadische Rechenzentrum Lactanet Zuchtwerte für Methaneffizienz veröffentlichen. Damit ist erstmals eine genetische Selektion bei der Rasse Holstein in diesem Bereich möglich. Der Zuchtwert soll es ermöglichen, bis 2050 Methanemissionen von Rindern zwischen 20 und 30 % senken können.
Aktuell stoßen Kühe in Kanada laut Lactanet etwa 150 kg Methan je Laktation aus.
Milchproben als Datengrundlage
Als Datengrundlage für den neuen Relativzuchtwert dienen 13 Mio. Datensätze aus der mittleren Infrarotspektroskopie (MIR) von Milchproben. Forscher der Universität in Guelph (Kanada) haben herausgefunden, dass die Milchzusammensetzung bzw. das Fettsäuremuster in der Milch mit dem Methanausstoß zusammenhängen. Sie haben die Werte in der Milch mit dem tatsächlichen Methanausstoß von Kühen in Forschungsherden verglichen. Das Ergebnis: Die Werte zeigen eine genetische Korrelation von 85 % und eine relativ hohe Heritabilität von 23 %.
Aufgrund der großen Referenzpopulation soll die Sicherheit des neuen Methanzuchtwertes bei etwa 70 % für genotypisierte Jungbullen und Färsen liegen.
Unterschied Futtereffizienz
Laut dem kanadischen Zuchtunternehmen Semex ist hingegen die genetische Korrelation zu Zuchtwerten für Futtereffizienz gering. Das bestätige, dass es sich um genetisch unterschiedliche Merkmale handle.