Die Vertreter des Einzelhandels haben gestern beim großen Milchgipfel in Berlin konkrete Preiszusagen an Molkereien und Milchviehhalter abgelehnt. Man habe sich zu regionalen Milchprodukten bekannt und sei interessiert an freien Markt- und Preisverhandlungen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels, Stefan Genth.
Wie die Tageszeitung westfälische Nachrichten (WN) weiter berichtet, sehe Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer den Milchgipfel aber als Erfolg. Er habe erneut die Wichtigkeit eines EU-weiten Milchfonds betont. Diesen auf europäischer Ebene einzuführen, sieht der Minister als seine vorrangige Aufgabe. Auch die Änderung des Umrechnungsfaktors von 1,02 kg auf 1,03 kg pro Liter Milch sehe Seehofer als wichtiges Instrument zur Senkung der Milchmenge.
Die Vertreter der Landwirtschaft hätten sich ebenfalls zuversichtlich gezeigt. Der Verbandschef des BDM, Romuald Schabuer, sehe den Milchgipfel als wichtigen Teilerfolg auf dem Weg zu besseren Bedingungen für die Milchproduzenten. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner habe eine schnelle Umsetzung der Pläne gefordert, damit die Auszahlungspreise der Molkereien schnellstmöglich steigen.