Forschern der Universität Auckland ist es zusammen mit dem deutschen Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) Dummerstorf offenbar gelungen, Kühen beizubringen, ihren Urin in einem dafür vorgesehenen Bereich abzugeben. Das Experiment fand auf einem Betrieb des Forschungsinstituts statt, heißt es in einer Erklärung. Grundlage waren Forschungen von Prof. Dr. Lars Schrader vom Institut für Tierschutz und Tierhaltung (ITT) beim FLI.
Die meisten der 16 teilnehmenden Tiere konnten demnach ihren Urin halten und sich erst nach Erreichen der Kuhtoilette lösen. Ziel war es, so den im Urin enthaltenen Stickstoff aufzufangen und zu beseitigen. Wie das aussieht, zeigt das Video aus dem Versuchsstall.
Dies gelang so: Wenn die Kälber an der falschen Stelle urinierten, ließen die Wissenschaftler die Halsbänder der Tiere vibrieren, hieß es weiter. Wenn sie dann aber tatsächlich in den Latrinenstall urinierten, wurden sie mit Futter belohnt. Der Stall unterschied sich von den anderen auch durch seine leuchtend grüne Farbe.
In kürzester Zeit habe sich gezeigt, dass die Kälber den Zusammenhang zwischen dem gewünschten Verhalten und der Belohnung verstanden hätten. Am Ende des 15-tägigen Trainings hätten drei Viertel der Tiere drei Viertel ihres Urins auf der Toilette abgesetzt. Wenn es so gelänge, in Zukunft 10 oder 20 % der Urinausscheidungen auffangen zu können, würde das ausreichen, um die Treibhausgasemissionen und die Nitratauswaschung erheblich zu reduzieren, sagen die Wissenschaftler.