Um Herauszufinden, wie sich spezielle Futtermittelzusätze auf die Klimabilanz von Milchkühen auswirken, hat das Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft Schleswig-Holstein ein erstes Modell- und Demonstrationsvorhaben gestartet. Es will den Einsatz von Methaninhibitoren in den Blick nehmen.
Durchgeführt wird das Projekt von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) am Standort Futterkamp. Das Land fördert die Untersuchungen mit 186.000 €.
Methan zählt zu den klimarelevanten Treibhausgasen und entsteht in erster Linie in der Tierhaltung als Abbauprodukt bei der Wiederkäuerverdauung und zu kleineren Anteilen bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern. Mit 47 % sind die Methanemissionen aus der Tierhaltung die größte Eintragsquelle des Sektors Landwirtschaft. „In den letzten Jahren sind daher vermehrt Zusatzfuttermittel zur Reduktion der Methanemissionen in der Rinderhaltung entwickelt worden. Bislang bestehen in der praktischen Landwirtschaft jedoch kaum Erfahrungen in Bezug auf deren Einsatz und Effekte. Für eine breite Akzeptanz in der landwirtschaftlichen Anwendung brauchen wir aber genau das“, sagte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz.
Zum Projektstart wird zunächst der Methanausstoß der Futterkamper Milchviehherde auf Basis bereits erfasster Daten abgeleitet. Berücksichtigt werden dabei unter anderem Parameter wie Milchfettsäuren, Milchleistung und Fütterung. In einem zweiten Schritt folgt ein Fütterungsversuch mit dem Futtermittelzusatzstoff Bovaer, der laut Herstellerangaben den Methanaustoß um 30 % senken soll. Parallel dazu werden regelmäßig tierindividuelle Methanmessungen durchgeführt. Erfasst und ausgewertet werden neben den Methanmessungen unter anderem auch die Milchleistung der Tiere, Futter- und Wasseraufnahme sowie die Wiederkau-Aktivität.
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