Der französische Agrarminister Bruno Le Maire wünscht sich, dass die streikenden Milchbauern zum Dialog zurück finden.
Er versicherte, dass die Streiker nicht mit Strafen zu rechnen hätten. Gleichzeitig machte der den Bauern wenig Hoffnung, dass die beschlossene 5-%ige Quotenerhöhung noch ausgesetzt werde, um den Markt zu entlasten. Die Opposition sei dafür im Europäischen Parlament einfach zu groß.
Bruno Le Maire bezeichnete die Position der Agrarministerin vom vergangenen Donnerstag als nicht akzeptabel. Sie könne sich doch nicht einfach hinstellen und den Bauern sagen, dass die Krise dadurch gelöst werde, in dem viele Betriebe aussteigen, entrüstete sich Le Maire gegenüber der Presse.
Der französische Minister ist einer der stärksten Verfechter einer Neustrukturierung der Branche und eines neuen Rechtsrahmens für künftige Vertragsbeziehungen. "Ich glaube nicht, dass es klug ist, den Milchmarkt nach der Quote komplett zu deregulieren", so Le Maire. Vielmehr brauche man neue Strukturen zwischen Erzeugern und Verarbeitern. Und wenn dafür das europäische Reglement bisher nicht geeignet sei, müsse man es eben ändern.
Bruno Le Maire hat am Wochenende mehrere Gespräche mit den streikenden Milchbauern-Verbänden, wie z.B. APLI, aber auch mit dem französischen Bauernverband, der sich nicht am Streik beteiligt, geführt. Er versprach den Betrieben kurzfristig finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Dazu sprach er am Wochenende mit Banken, Versicherungen und der staatlichen Finanzverwaltung.