Für Milcherzeuger in den alten Bundesländern ist die Flächenverfügbarkeit neben dem Umgang mit schwankenden Milchpreisen in Zukunft die größte Herausforderung. Für Betriebsleiter in den neuen Bundesländern stehen dagegen die höheren Betriebsmittelpreise im Vordergrund.
Das war eines der Ergebnisse einer Umfrage vom Johann Heinrich von Thünen-Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig. Befragt wurden 1458 deutsche Milcherzeuger, wovon 254 aus den neuen Bundesländern stammten.
Nach Aussage von Birthe Lassen, die die Umfrageergebnisse am Mittwoch beim Sächsischen Milchrindtag in Plauen vorstellte, reagierten die meisten Betriebe auf die Milchpreiskrise im Jahr 2009, in dem sie Investitionen aufgeschoben haben. Zu einer grundsätzlichen Änderung der Strategie kam es bei den meisten Betrieben aber nicht. Das mittelfristige Ziel war weiter in Milch zu investieren. Viele gaben an, sowohl in Milch als auch in Biogas investieren zu wollen. Über 20 % der befragten Erzeuger gaben an, in Biogas einsteigen zu wollen.
Im Osten Deutschlands wollen die Betriebe im Schnitt bis 2015 um 13 Kühe pro Jahr wachsen, im Westen zwischen 2 (Süddeutschland) und 11 Kühen (Mitteldeutschland). Vor allem die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern planen starkes Wachstum. Pro Jahr sollen 31 Kühe pro Jahr hinzukommen.