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Mehr Gelassenheit der Milchakteure gewünscht

Für mehr Gelassenheit bei den Akteuren auf dem Milchmarkt hat der Generaldirektor des Milchindustrieverbandes (EDA), Alexander Anton, plädiert. Er erinnerte daran, dass sich die Exportmärkte weiter positiv entwickelten und es Preisschwankungen und Strukturwandel bereits vor dem Ende der Milchquote gegeben habe.

Lesezeit: 3 Minuten

Für mehr Gelassenheit bei den Akteuren auf dem Milchmarkt hat der Generaldirektor des Europäischen Milchindustrieverbandes (EDA), Alexander Anton, plädiert.


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Gegenüber AGRA-EUROPE erinnerte er daran, dass sich die Exportmärkte weiter positiv entwickelten und es Preisschwankungen und Strukturwandel bereits vor dem Ende der Milchquote gegeben habe. Mit Blick auf den aktuellen Preisrückgang sieht Anton die Talsohle als erreicht an. Es gebe die ersten Mengen an Magermilchpulver in der Intervention, und die Ansage der gesamten Verwertungskette in Frankreich für einen Milchpreis von 34 Euro/100 l unterstrichen, dass „es wohl nicht mehr noch weiter nach unten gehen kann“.


Wenn man den Prognosen der niederländischen Rabobank folge, werde der globale Milchmarkt im ersten Quartal 2016 wieder in Richtung Nachfragemarkt tendieren. Je früher diese Bewegung einsetze, desto besser.


Anton betonte, dass niemand mit so einem Absturz nach dem Quotenende gerechnet habe. Die Entwicklung sei aber eher dem allgemeinen Markt geschuldet. Den letzten großen, weit dramatischeren Preisverfall habe man im Sommer 2009 erlebt, also noch „mitten in der Quote“.


Der EDA-Generaldirektor erwartet auch keinen verstärkten Strukturwandel. Seit Einführung der Quote seien in jedem Jahr etwa 3 % der Milcherzeugerbetriebe aus der Milchproduktion ausgestiegen. Und das werde auch in Zukunft so bleiben. Anton verglich die Entwicklung mit der Schweiz, wo sich der Quotenausstieg im Jahr 2009 auch nicht auf den Prozentsatz der Betriebsumstellungen beziehungsweise der Betriebsaufgaben ausgewirkt habe, sondern konstant bei ebenfalls etwa 3 % pro Jahr liege.


Aktuellere Marktdaten


Die Arbeit der Marktbeobachtungsstelle sieht der EDA-Generaldirektor als gutes Werkzeug an, da sie den Blick der EU Kommission wesentlicher näher an das Marktgeschehen und mehr Marktverständnis gebracht habe. Inzwischen könne man auf sechs Wochen alte Datensätze für die Analyse zurückgreifen, statt auf bisher bis zu drei Monate alte Angaben.


Das Gremium biete zudem eine Plattform für einen faktenorientierten, „also ideologiefreien“ Austausch innerhalb der gesamten Milchkette. Und das sei in etlichen Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene „beileibe keine Selbstverständlichkeit“. Dieser politikfreie Raum, in dem man sich über den Markt unterhalten könne, sei für die Teilnehmer sehr wichtig, betonte Anton. Die Marktbeobachtungsstelle müsse daher als neutrale Stelle erhalten bleiben und dürfe keinesfalls politische Entscheidungsbefugnisse erhalten.


Erwartungen an Chinareise von Hogan


Südostasien und China bleiben laut Anton in den Augen der EDA wichtige Wachstumsmärkte, ungeachtet der jüngsten Nachfrageeinbrüche in der Volksrepublik. Für diese sei die Marktlage immer schon schwer einzuschätzen gewesen, gab der EDA-Generaldirektor zu bedenken. Es gebe kaum verlässliche Daten über die dortigen Produktionsmengen und Lagerbestände.


In den vergangenen 30 Jahren sei die chinesische Milchproduktion zwar gestiegen, aber weit weniger als die ständig wachsende Nachfrage. Das Land werde seine Produktion sicherlich ausweiten, aber dem Anstieg der chinesischen Milcherzeugung seien allein schon aus der Verfügbarkeit von ausreichend Futtermitteln Grenzen gesetzt.


Im Vergleich mit der ozeanischen Konkurrenz sei jedoch die EU-Milchindustrie in ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem chinesischen Markt eingeschränkt, nämlich wegen unterschiedlicher Importtarife, stellte Anton fest. Hier setze man einige Erwartungen in die Chinareise von EU-Agrarkommissar Phil Hogan im November, bei der er die Milch in den Fokus setzen wolle.


Neben China dürften künftig große Mengen auch weiterhin zum Beispiel nach Algerien und in die Vereinigten Staaten gehen, zeigte sich der EDA-Generaldirektor überzeugt. Den Zugang zum Markt der USA mit als 50 Bundesstaaten machten bisher unter anderem die einzelstaatlichen Zulassungsverfahren vor allem für A-Milch umständlich. Rohmilchkäse mit weniger als 60 Tagen Reifedauer sei a priori außen vor. Problematisch gestalte sich auch die Verwaltung und Vergabe der Importlizenzen.

 

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