Nachdem sich die Konjunktur am Milchmarkt im ersten Halbjahr 2012 leicht abgekühlt habe, sieht der DBV jetzt eine Trendwende. Sowohl der Butter- als auch der Milchpulvermarkt seien auf einem Stabilisierungskurs, weil in der Verwertungskette wieder mehr langfristige Verträge abgeschlossen würden, so der Verband gestern.
Die Nachfrage nach Käse im In- und Ausland sei anhaltend rege. Dazu komme der jetzt saisonal typische Rückgang der Milchanlieferung an die Molkereien. Es könne davon ausgegangen werden, dass sich der Milchmarkt in den nächsten Monaten weiter konsolidiert, heißt es aus Berlin.
Die "Abkühlung" am Milchmarkt haben die Milcherzeuger je nach Region sehr unterschiedlich zu spüren bekommen, stellt der Bauernverband weiter fest. Je nach Verwertungsstärke und Produktausrichtung der jeweiligen Molkerei fielen die Erlöse für die Milchbauern sehr unterschiedlich aus. Grundsätzlich könne man mit dem derzeitigen Niveau der Milcherzeugerpreise aber wegen der deutlich gestiegenen Betriebsmittelkosten nicht zufrieden sein. Erste Betriebe müssten auf Reserven zurückgreifen.
Der DBV fordert von den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel, dass die Auszahlungspreise für die Milchbauern dem positiveren Markttrend folgen. Es könne nicht sein, dass die desolaten Ergebnisse der letzten Trinkmilchverhandlungen zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel allein durch die Milchbauern getragen würden. (ad)
vgl.:
Märkte für Butter, Käse und Pulver stabil (14.6.2012)
EU-Milchanlieferung wächst langsamer (14.6.2012)
EU-Milchpreise rutschen unter Vorjahresniveau (13.6.2012)