Ihre Forderung nach Einführung einer Milchmengenregulierung haben die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken und ihr niedersächsischer Amtskollege Christian Meyer bekräftigt.
Höfken warnte bei einem Symposium zum Milchmarkt in Berlin davor, dass die anhaltend niedrigen Milchpreise bundesweit rund 76.000 Erzeugerbetriebe sowie 30.000 Arbeitsplätze bei den Molkereien bedrohten. Für den Erhalt der flächendeckenden bäuerlichen Milchwirtschaft bestehe dringender politischer Handlungsbedarf. Notwendig sind nach Überzeugung der beiden Minister vor allem die Wiederherstellung des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage auf dem Milchmarkt über eine Begrenzung der Milchmenge sowie die Stärkung der Erzeuger im Markt.
Zu den Auswirkungen einer Milchmengenbegrenzung auf den Markt gingen die Meinungen auf dem Symposium jedoch weit auseinander. Während Ludwig Börger vom Deutschen Bauernverband (DBV) vor möglichen negativen Folgen eines solchen Modells warnte und auch der Göttinger Agrarökonom Dr. Markus Fahlbusch die Nachhaltigkeit derartiger Markteingriffe bezweifelte, warb der Vorsitzende vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, für eine EU-weite flexible Milchmengensteuerung.
Der Erste Vorsitzende der MEG Milch Board, Peter Guhl, sieht darüber hinaus die Notwendigkeit für eine neu strukturierte Partnerschaft von Erzeugern und Molkereien. Er plädiert für eine vertragsbezogene Milcherzeugung, die das bisherige System von Liefer- und Abnahmeverpflichtung ablösen soll. Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband (MIV) sieht dagegen in den aktuellen Strukturen bei den Genossenschaftsmolkereien und privaten Milchverarbeitern ausreichend Spielraum für beiderseitig tragfähige Beziehungen.