Milcherzeuger in Frankreich haben jetzt landesweit gegen zu niedrige Milchpreise protestiert. Dabei richtet sich der Groll vor allem gegen die Molkereien, die die getroffene Vereinbarung für „gerechte“ Milcherzeugerpreise nach wie vor ignorieren.
Nach Angaben des französischen Milcherzeugerverbandes (FNPL) sollte der diesjährige Auszahlungspreis im Durchschnitt mindestens 34,5 Cent/l betragen. Trotzdem fehlen den Bauern oftmals zwischen 0,5 Cent/l und 1,0 Cent/l, da die Preise oft von oben herab diktiert und nicht mit den bäuerlichen Lieferanten ausgehandelt würden.
Dabei sind vor allem die multinationalen Konzerne Lactalis und Danone im Visier der Milcherzeuger. Somit haben die aufgebrachten Milchbauern am Aktionstag vorwiegend deren Molkereierzeugnisse aus den Regalen der Supermärkte geräumt. Die Einzelhändler wurden aufgefordert, diese Waren nicht mehr zu listen.
Laut FNPL sind die Milchpreise in Frankreich von 2008 bis 2013 lediglich um 0,6 Cent/l gestiegen, in Deutschland hingegen um 2,6 Cent/l. Nach Berechnungen des niederländischen Bauernverbandes (LTO) zahlten Danone und Lactalis ihren Lieferanten im Oktober 2013 durchschnittlich 38,4 Cent/kg bzw. 36,2 Cent/kg. Damit verfehlten sie den mittleren Auszahlungspreis von 16 größeren Vergleichsmolkereien in der EU um 1,5 Cent/kg bzw. um 3,7 Cent/kg.
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