Ein Versicherungssystem für die Milchpreis-Futterkosten-Marge nach US-Vorbild ist attraktiv, jedoch dürfte es in der EU Schwierigkeiten bei der Umsetzung geben. Das sagte Joost Korte, Stellvertretender Leiter der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, kürzlich in Brüssel. Denn die Bezuschussung einer Versicherungslösung aus dem EU-Haushalt werde unweigerlich den Druck auf die Direktzahlungen erhöhen.
In diesem Zusammenhang erinnerte Korte daran, dass die bereits verfügbare Möglichkeit zur Risikoabsicherung im Rahmen der ländlichen Entwicklung nur von wenigen Mitgliedstaaten aufgegriffen worden sei. Das 2012 beschlossene Milchpaket funktioniere „halbwegs“, so der Kommissionsbeamte.
Er hob in diesem Zusammenhang insbesondere die Möglichkeit von Erzeugerorganisationen hervor, in Verhandlungen bis zu 33 % der nationalen Milchproduktion zu bündeln. Aber auch dieses Angebot werde nur sehr zögerlich aufgegriffen. In dem von EU-Agrarkommissar Phil Hogan angefragten Zwischenbericht werde man ausloten, wie man das Interesse steigern könne.
Korte nannte keine konkreten Beispiele für mögliche zusätzliche Maßnahmen, die die Kommission vorschlagen könnte. Eine verpflichtende Mengensteuerung lehnte er jedoch ausdrücklich ab.