so die Erwartungen von Dr. Karl-Heinz Engel, Hauptgeschäftsführer der Hochwald-Nahrungsmittelwerke und Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes. Die bisherige Entwicklung lasse vermuten, dass die bayerischen Betriebe aufgrund der besseren Milchverwertung am meisten Milchgeld bekommen. Der Norden wird vermutlich nicht ganz so gut abschneiden. Im Westen würden mittlere Erlöse erreicht, so Engel im landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe.
Um der Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandel zu begegnen, hält Engel die Bündelung von Rohstoffmengen oder Warenangeboten für den richtigen Weg. Die Solidarität der Milchwerke sei immer dann am Ende, wenn das wirtschaftliche Ergebnis für das eigene Unternehmen negativ beeinflusst wird. Für spürbare Effekte müssten jetzt große Einheiten geschaffen werden, wie derzeit in den Niederlanden mit der Fusion von Campina und Friesland Foods.
Den Lieferstopp bezeichnete Engel als Notbremse, wenn die Bauern ihre Existenz bedroht sehen. Die Landwirte müssten aber wissen, dass eine kurze Lieferpause nichts ausrichten wird. Erste eine Unterbrechung von mehr als vier Tagen könne auch eine Wirkung erzielen. Garantiert sei dies aber nicht. Das Milchgeld für die Streikzeit fehle in jedem Fall.