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Milchstandort Deutschland wird nach 2015 gewinnen

Zukunftsorientierte Milcherzeuger sollen sich weniger über die Agrarpolitik streiten, sondern besser ihre Betriebe auf den Quotenausstieg in 2015 vorbereiten. Das forderte top agrar-Chefredakteur Berthold Achler auf den Rosenheimer und Wasserburger Milchviehtagen in Oberbayern.

Lesezeit: 3 Minuten

Zukunftsorientierte Milcherzeuger sollen sich weniger über die Agrarpolitik streiten, sondern besser ihre Betriebe auf den Quotenausstieg in 2015 vorbereiten. Das forderte top agrar-Chefredakteur Berthold Achler auf den Rosenheimer und Wasserburger Milchviehtagen in Oberbayern. Deutschland sei der wichtigste Milchstandort in Europa und werde nach dem Quotenausstieg noch an Bedeutung gewinnen, so der Agrarjournalist, weil die Milchproduktion in vielen nord- und südeuropäischen Regionen rückläufig sei.


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Insbesondere Oberbayern bleibe auch in Zukunft ein attraktiver Milchstandort, der über diverse Stärken verfüge. Hierzu zählte Achler die hohe Motivation der Betriebsleiter, die guten natürlichen Produktionsbedingungen, gute Maschinenringe, gute Molkereien und sehr attraktive Absatzmärkte in Süddeutschland und Italien. Die Milchpreise lägen in Bayern im Schnitt um 5 Cent über denen in Norddeutschland. Und auch die staatliche Förderung sei besser als in anderen Regionen.


Zu den Nachteilen der Region zählte Achler die sehr hohe Zahl von Anbindeställen, die zu einer extremen Arbeitsbelastung der Familien führe, ferner die niedrigen Schlachtviehpreise und die auffallend niedrige Milchleistung. Die Betriebe in Ober- und Niederbayern müssten die Milchleistung im Schnitt um 1.000 kg steigern. Achler forderte die Fortsetzung der Stallbauförderung und der staatlichen Direktzahlungen für benachteiligte Gebiete.


Berater Johannes Thomsen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein zeigte anhand von aktuellen Daten den Absturz der Einkommen im letzten Wirtschaftsjahr auf. Nur die 25% besten Betriebe im Norden erreichten demnach noch die gewünschte Eigenkapitalbildung von über 20.000 € pro Jahr. Bedenklich seien die großen Kostendifferenzen zwischen den Betrieben von 11 Cent pro kg Milch, vor allem verursacht durch stark streuende Futterkosten und Maschinenkosten (Übermechanisierung). Thomsen riet wachstumswilligen Betrieben, vor einem Stallbau zunächst alle Reserven zu mobilisieren. Dazu zählte er die deutliche Steigerung der Milchleistung, die Ausnutzung vorhandener Stallplätze, die Auslagerung der Trockensteher und die Schaffung von billigen Liegeplätzen auf dem Futtertisch oder unter einem Schleppdach.


Ein gutes Beispiel für unternehmerischen Erfolg präsentierte Manfred Kögel aus Ettringen im Allgäu. Er wechselte vom Nebenerwerb mit 40 Kühen in den Haupterwerb mit 100 Kühen im Neubau. Bemerkenswert ist auch die Arbeitsorganisation des Betriebes. Er betreibt keine Jungviehaufzucht mehr, die Kälber werden vollständig zur Mast verkauft und es werden Jungkühe für die Milchproduktion zugekauft. Ferner wird in größerem Stil Mais zugekauft und dafür Gülle an einen Ackerbaubetrieb verkauft. Zwei Aushilfskräfte unterstützen die Stallarbeit, so dass die Familie pünktlich Feierabend und regelmäßig Freizeit hat. Zur Vorbereitung auf den Quotenausstieg in 2015 hat Kögel einen Bauantrag für weitere 100 Kühe gestellt.


Alexander Kösler aus Biberach in Baden-Württemberg führt mit einem GbR-Partner einen 150 ha-Betrieb mit 160 Milchkühen und er ist außerdem als Klauenpfleger im Lande unterwegs. Kösler sieht in vielen Betrieben noch erhebliche Reserven, insbesondere bei der Haltung der Kühe, der Stallhygiene, der Klauenpflege und der Milchleistung. Nach seiner Beobachtung werde in vielen Betrieben noch "wahnsinnig viel Geld verschenkt."

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