Die Molkerei Berchtesgadener Land und der Lebensmitteldiscounter Penny fördern mit ihrem jetzt gestarteten Programm "Zukunftsbauer" gemeinsam die energetische Optimierung von Milchviehbetrieben mit bis zu 10 000 Euro pro Hof.
Das Gemeinschaftsprojekt von Handel, Molkerei, Landwirtschaft und Konsumenten habe zum Ziel, einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der familiengeführten Bauernhöfe im Alpenraum zu leisten, heißt es in einer Pressemeldung der Molkerei.
Bei der Auftaktversammlung vergangene Woche zeigte Landwirt und Ingenieur Franz Xaver Demmel vom Huabahof, wie eine weitestgehend CO2-neutrale Haltung der Milchkühe möglich ist. Zentrales Element sei dabei ein ausgeklügeltes Energie-Management-System. Es ermögliche, den über die Fotovoltaikanlage selbstproduzierten Strom zeitoptimiert für die elektrischen Maschinen und den E-Fuhrpark zu nutzen.
Penny verzichtet auf einen Teil der Handelsspanne
„Mein Hof soll kein Mahnmal, sondern ein Leuchtturm sein“, betonte Demmel, für den das Thema Klimaschutz in der Landwirtschaft eine Herzensangelegenheit ist. „Wer A wie Anforderung sagt, muss auch B wie Bezahlen“, macht er deutlich. Genau hier setzt das Förderprogramm „Zukunftsbauer“ an: Das Geld für den Fördertopf fußt auf einem Schulterschluss der Molkerei Berchtesgadener Land und PENNY. Der Lebensmittelhändler verzichtet ab Montag, 25. Oktober 2021, beim Verkauf aller „Berchtesgadener Land“-Milchprodukte auf einen Teil der Handelsspanne. Die Molkerei Berchtesgadener Land verdoppelt den Betrag. Und die Konsumenten unterstützen mit ihrem Kauf der Produkte die Aktion und damit die heimischen Landwirte auf ihrem Weg in eine zukunftsfähige Landwirtschaft.
„Als Genossenschaft freut es uns besonders mit unserem Partner Penny ein Förderprogramm entwickelt zu haben, bei dem alle zusammen - Handel, Unternehmen, Landwirtschaft und Verbraucher - an einem Strang ziehen. Klimaschutz geht nur gemeinsam“, betont der Geschäftsführer der Molkerei Berchtesgadener Land, Bernhard Pointner und ist überzeugt, dass der „Zukunftsbauer“ das richtige Projekt zur richtigen Zeit ist.
Gefunden haben sich die beiden Partner über ihren gemeinsamen Leitwert Nachhaltigkeit. Die Molkerei Berchtesgadener Land ist mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. „Penny strebt an, 2040 klimaneutral zu sein“, so Stefan Magel, Bereichsvorstand Handel Deutschland der Rewe Group und Coo Penny.
Beratung als zentraler Bestandteil des Förderprogramms
Das Zukunftsbauer-Projekt startet mit einer Online Informations-Veranstaltung für alle interessierten Landwirte. Im November folgen die Workshops „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ als Teil der „Wissenswerkstatt“ der Molkerei Berchtesgadener Land. Ab Januar 2022 sind Praxisfahrten mit Besichtigungen von Musterhöfen wie dem Huabahof geplant.
Darauf folgen individuelle Energiechecks bei den am Förderprogramm teilnehmenden Betrieben, die Energiefresser analysieren und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen. Anschließend erhalten die Höfe Vorschläge individuell angepasster Maßnahmen, die sowohl Energie sparen, die Effizienz steigern als auch den möglichen Ausbau erneuerbarer Energien beinhalten können. Nach Ausarbeitung der Vorschläge in ein eigenes Konzept, können die Teilnehmenden dieses bei der Molkerei Berchtesgadener Land einreichen.
Auf das Maßnahmen-Paket der Betriebe kommt es an
Ein Fachgremium bewertet die Konzepte nach einem festgelegten Kriterienkatalog. Ausgewählt werden die überzeugendsten Maßnahmenkonzepte, die dann, unabhängig von der Größe des Betriebes, jeweils 50 % - maximal bis zu 10 000 € - Förderung erhalten. Dabei ist der richtige Maßnahmen-Mix entscheidend: Es müssen mindestens zwei Maßnahmen umgesetzt werden. Diese sollen, wenn möglich, aus zwei der insgesamt fünf unterschiedlichen Energiebereiche Energieeinsparen, Energieeffizienz, Energieaufzeichnung, Energieproduktion und Eigenstromnutzung stammen.