Quasi über Nacht hat die Molkerei Goldsteig aus Cham ihren Lieferanten den Glyphosat-Einsatz auf eigenen Futterflächen verboten. Das geht aus einem Rundschreiben hervor, das top agrar vorliegt.
Quasi über Nacht hat die Molkerei Goldsteig aus Cham ihren Lieferanten den Glyphosat-Einsatz auf eigenen Futterflächen verboten. Das geht aus einem Rundschreiben hervor, das top agrar vorliegt.
Am 20. Dezember 2017 haben die vier Gesellschafter der Goldsteig GmbH beschlossen, den Einsatz von glyphosathaltigen Herbiziden ab dem 1. Januar 2018 im gesamten Einzugsgebiet zu untersagen. Die Lieferanten haben diese Information zwischen Weihnachten und Silvester 2017 erhalten – also unmittelbar vor Inkraftreten des Verbots.
Die Milcherzeuger dürfen nun seit Jahresbeginn kein Glyphosat bzw. keine glyphosathaltigen Herbizide bei selbst produziertem Futter einsetzen. Bis auf Weiteres nicht betroffen sind zugekaufte Futtermittel, heißt es in dem Rundschreiben.
Die Molkerei begründet den Schritt mit der öffentlichen Diskussion über das Totalherbizid. Dem Kunden sei der weitere Einsatz von Glyphosat nicht zu vermitteln, so die Molkerei. Zudem habe der Handel vermehrt nachgefragt, wie die Molkerei zum Thema Glyphosat stehe. In der Tat hat der Discounter Aldi Ende Dezember unter anderem Molkereien angschrieben und nach dem Einsatz von Glyphosat in der Futterproduktion gefragt und gefordert, den Einsatz zu reduzieren (top agrar berichtete).
Gegenüber top agrar begründet ein Molkereimitarbeiter das kurzfristige Verbot damit, dass die Molkerei so schnell wie möglich Tatsachen schaffen wollte: Man wolle ein mögliches Verbot durch die Politik nicht abwarten, da die Marke "Goldsteig" Schaden nehmen könnte. Und man wolle die Landwirte frühzeitig vor Vegetationsbeginn informieren. Von den rund 3.000 betroffenen Milcherzeugern habe es nur sehr wenig Rückmeldungen dazu gegeben. Kritik sei kaum dabei gewesen, so der Mitarbeiter.
Bereits Ende Oktober hatte die Molkerei Berchtesgadener Land aus Piding ein Glyphosat-Verbot für ihre Milcherzeuger beschlossen (top agrar berichtete). Branchenvertreter befürchten, dass durch den politisches Eiertanz um die Glyphosat-Zulassung sowie dem Druck des Handels weitere Molkereien folgen werden.
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Quasi über Nacht hat die Molkerei Goldsteig aus Cham ihren Lieferanten den Glyphosat-Einsatz auf eigenen Futterflächen verboten. Das geht aus einem Rundschreiben hervor, das top agrar vorliegt.
Am 20. Dezember 2017 haben die vier Gesellschafter der Goldsteig GmbH beschlossen, den Einsatz von glyphosathaltigen Herbiziden ab dem 1. Januar 2018 im gesamten Einzugsgebiet zu untersagen. Die Lieferanten haben diese Information zwischen Weihnachten und Silvester 2017 erhalten – also unmittelbar vor Inkraftreten des Verbots.
Die Milcherzeuger dürfen nun seit Jahresbeginn kein Glyphosat bzw. keine glyphosathaltigen Herbizide bei selbst produziertem Futter einsetzen. Bis auf Weiteres nicht betroffen sind zugekaufte Futtermittel, heißt es in dem Rundschreiben.
Die Molkerei begründet den Schritt mit der öffentlichen Diskussion über das Totalherbizid. Dem Kunden sei der weitere Einsatz von Glyphosat nicht zu vermitteln, so die Molkerei. Zudem habe der Handel vermehrt nachgefragt, wie die Molkerei zum Thema Glyphosat stehe. In der Tat hat der Discounter Aldi Ende Dezember unter anderem Molkereien angschrieben und nach dem Einsatz von Glyphosat in der Futterproduktion gefragt und gefordert, den Einsatz zu reduzieren (top agrar berichtete).
Gegenüber top agrar begründet ein Molkereimitarbeiter das kurzfristige Verbot damit, dass die Molkerei so schnell wie möglich Tatsachen schaffen wollte: Man wolle ein mögliches Verbot durch die Politik nicht abwarten, da die Marke "Goldsteig" Schaden nehmen könnte. Und man wolle die Landwirte frühzeitig vor Vegetationsbeginn informieren. Von den rund 3.000 betroffenen Milcherzeugern habe es nur sehr wenig Rückmeldungen dazu gegeben. Kritik sei kaum dabei gewesen, so der Mitarbeiter.
Bereits Ende Oktober hatte die Molkerei Berchtesgadener Land aus Piding ein Glyphosat-Verbot für ihre Milcherzeuger beschlossen (top agrar berichtete). Branchenvertreter befürchten, dass durch den politisches Eiertanz um die Glyphosat-Zulassung sowie dem Druck des Handels weitere Molkereien folgen werden.