Die im Verband Mutterkuh Schweiz zusammengeschlossenen Landwirte dürfen seit dem 1. November 2012 für die Produktion der Fleischmarken Natura-Beef und Natura-Veal kein Soja mehr einsetzen. Ausgenommen sind Betriebe, die noch über Vorräte verfügen. Diese dürfen den Eiweißträger noch bis spätestens Ende August 2013 verwenden.
Mit dem Verbot reagierte die Mutterkuh Schweiz nach eigenen Angaben auf die Tatsache, dass die Sojafütterung in der Bevölkerung zunehmend auf Kritik stößt. Geschäftsführer Urs Vogt zeigte sich überzeugt, dass in der Mutterkuhhaltung ohne Einbussen bei der Qualität problemlos auf Soja verzichtet werden könne. Eine Umfrage unter Mutterkuhhaltern habe gezeigt, dass ohnehin nur 8 % der Betriebe Soja an ihre Tiere verfütterten. Fleisch aus Mutterkuhhaltung komme bei den Verbrauchern gut an, hob Vogt hervor.
Für eine gute Qualität sorge die „Grasland-Strategie“, also eine tiergerechte Haltung mit viel Auslauf und eine Fütterung, die vorwiegend aus hofeigenem Grünfutter bestehe. Ohne die Bewirtschaftung des Graslandes würden der Selbstversorgungsgrad der Schweiz bei Fleisch sinken und die Landschaft ihr heutiges Gesicht verlieren, gab der Geschäftsführer zu bedenken. Der größte Teil des Graslandes würde verbuschen und verwalden. Zudem fielen viele Umweltwirkungen, die der Tierhaltung angelastet würden, bei der Produktion von „Fleisch aus Gras“ weg.
Diverse Studien belegten, dass sich die graslandbasierte Fleischproduktion positiv auf die Biodiversität, die Wasserqualität, die Bodenfruchtbarkeit und die Kohlenstoffbindung im Boden auswirke. (AgE)