Das FBN in Dummerstorf (Mecklenburg-Vorpommern) hat die Leitung zum Aufbau des Netzwerkes „Innovationen für gesunde und „glückliche“ Kühe" erhalten, wie das Forschungsinstitut mitteilt. Das geförderte Projekt solldie Grundlagen für „Ställe der Zukunft“ in der praktischen Tierhaltung liefern.
Das Netzwerk unter Projektleitung von Dr. Lisa Bachmann will Ställe entwickeln, die auf die Sinneswahrnehmung und physiologischen Bedürfnisse der Tiere ausgerichtet sind. Zudem soll das Team wirtschaftliche und tiergerechte Managementkonzepte zur angepassten Laktationsdauer und für den Umgang mit männlichen Milchrindkälbern bearbeiten. Themen wie die Biosicherheit von Milchviehställen und die Nutzung von Weide und Auslaufflächen sind ebenso relevant.
„Die Fördersumme ist für den ersten Schritt im Rahmen der Bundesinitiative gedacht, innerhalb der nächsten sechs Monate ein innovatives Stallbaukonzept zu erarbeiten, um die beschriebenen Ziele umzusetzen“, sagt Bachmann und ergänzt: „Alle Lösungen, die von dem Innovationsnetzwerk erarbeitet werden, stellen das Wohlbefinden der Tiere in den Mittelpunkt und sollen in einem weiteren Projektantrag mit einer anschließenden Laufzeit von drei Jahren für den Bau eines ‚Milchviehstalls der Zukunft‘ als Experimentierstall in Dummerstorf münden.“
Digitale Messsysteme
Zusätzlich zu Kriterien zu Tierwohl, Tiergesundheit und Umweltwirkungen, sollen auch die Sinneswahrnehmung und das arttypische Verhalten von Kühen und Kälbern in die Bewertung von Maßnahmen einfließen. Dazu wollen die Wissenschaftler z.B. auf eine Virtual Reality Brille zurückgreifen.Hinzu kommen elektronische Fress-Wiegetröge zur Messung der Futter- und Wasseraufnahme, der Moo-Monitor zur Erfassung von Aktivitäten, Fress- und Liegezeiten, eine Trittschallplatte zur Überwachung der Gliedmaßengesundheit sowie Kälbertränkeautomaten für die Einzel- und Gruppenfütterung und diverse Videoaufzeichnungen für verhaltensphysiologische Untersuchungen, zur Beurteilung der Körperkondition und Geburtsüberwachung.
Das FBN leitet das Projekt. Mitwirkende sind zudem die Hochschule Neubrandenburg, die Tierärztliche Hochschule Hannover, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen und das Friedrich-Loeffler-Institut in Riems.