In Schleswig-Holstein wurde das Schmallenberg-Virus (SBV) dreimal nachgewiesen. Es gibt missgebildete Feten von Rindern oder Schafen mit Nachweis von SBV, berichten Dr. Ole Lamp von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und Dr. Hubert Wonnemann vom Landeslabor Schleswig-Holstein im Bauernblatt.
Das empfindliche Zeitfenster für Missbildungen der Feten liege zwischen dem 75. und 175. Trächtigkeitstag und beim Schaf zwischen dem 30. und 50. Tag der Trächtigkeit. Aber auch außerhalb dieser Zeiträume kann es zu Aborten und Umrindern, Frühgeburten, Totgeburten und mumifizierten Früchten kommen. Diese Folgen könnten je nach Tierart Wochen bis Monate nach der Infektion der Muttertiere auftreten. Das heißt, nach den aktuellen Infektionsnachweisen seien diese wieder verstärkt zu erwarten.
Zur Vorbeuge stehe nun ein Impfstoff (Zulvac, Firma Zoetis) zur Verfügung, der europaweit zum Schutz gegen SBV bei Rind und Schaf zugelassen ist. Dieser könne mittlerweile auch direkt in Deutschland von Tierärzten bezogen werden. Da die Erfahrungen mit dem Impfstoff allerdings noch begrenzt sind, empfiehlt es sich, den Einsatz mit dem Hoftierarzt und Kreisveterinär abzuwägen.