Eine gute Tiergesundheit ist wichtig für den Betriebserfolg – und das nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Wie sieht die Situation diesbezüglich in deutschen Milchkuhbetrieben aus? Und welche Handlungsoptionen sind für Landwirte aus tierärztlicher Sicht ratsam? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanzierte Studie „PraeRi: Tiergesundheit, Hygiene und Biosicherheit in deutschen Milchviehbetrieben – eine Prävalenzstudie", heißt es in der Pressemitteilung.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München werden die Tiergesundheit in deutschen Milchkuhbetrieben untersuchen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren. Die Wissenschaftler der TiHo sind in der Studie für die Region Nord zuständig, die Region Ost übernehmen Forscher der Freien Universität Berlin, und Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchen Betriebe in der Region Süd.
Auf den Betrieben werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten zu Tiergesundheit, Haltung, Fütterung und zum Management erheben. Die Daten werden sie nutzen, um noch nicht ausgeschöpfte Ressourcen zu identifizieren und Handlungsoptionen zur Unterstützung der Landwirte zu entwickeln. Die Kontaktaufnahme zwischen Wissenschaftlern und Landwirten werden die HI-Tier-Regionalstellen (www.hi-tier.de/rs-adress.html) der Bundesländer vermitteln. Sie werden unter Beachtung des Datenschutzes die Betriebe stichprobenartig auswählen und ihnen das Informationsmaterial der Studie zuleiten.
Die Teilnahme an der Untersuchung ist freiwillig. Teilnehmende Landwirte profitieren, indem sie eine gründliche Betriebsanalyse sowie ein Protokoll mit betriebsindividuellen Empfehlungen erhalten, die sie sofort nutzen können. Darüber hinaus erhalten sie zum Projektende eine Auswertung aller teilnehmenden Betriebe. So können sie ihren Betriebsstatus mit dem anderer (anonymisierter) Betriebe vergleichen. Weiterhin erhält jeder Teilnehmer eine einmalige Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Die Betriebsbesuche beginnen im Herbst 2016.