So lautet die Einschätzung des Nordmilch-Vertriebsvorstandes, Martin Mischel. Lidl erhöhe nur die Preise für Butter und Frischmilch, der Hauptteil der Milch werde aber für die Herstellung von Käse, Milchpulver, Quark und Joghurt verwendet. Die Aktion von Lidl verbessere daher nur minimal den Milchpreis, so Mischel in der Süddeutschen Zeitung.
Zudem mache die Nordmilch nur 30 Prozent ihrer Umsätze mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Die anderen 70 Prozent gehen zur Hälfte ins Ausland und zur Hälfte in die Industrie, also Schokoladen- und Eishersteller. Die zahlen der Nordmilch aber den gleichen Preis wie vorher, betonte Mischel.
In der Diskussion um mögliche Schadenersatzforderungen der Nordmilch gegen Molkereiblockierer widersprach Mischel den Aussagen, die Bauern sollten eingeschüchtert werden. Mehr als 100 Tankfahrzeuge standen vor den Milchwerken in der prallen Sonne. Aufgrund dieser Verluste werde die Nordmilch Schadensersatz von den Blockierern fordern, sagte der Vertriebsvorstand.
Mischel wiese darauf hin, dass der Milchpreis weiterhin durch Angebot und Nachfrage bestimmt werde. Das Problem lasse sich nicht damit lösen, dass einfach Preise vereinbart werden, die mit den Realtitäten am Markt nichts zu tun haben.