Die Butterpreise würden vom Lebensmitteleinzelhandel immer wieder als Lockvogelangebote missbraucht. Angeführt von Aldi und Lidl hätten mehrere Discounter in der vergangenen Woche die Preise für Butter wieder auf 79 Cent pro 250-Gramm-Packung gesetzt. Mit dem aktuellen Absturz würde das Niveau von 2007 wieder erreicht, so Sonnleitner.
Die Molkereien hätten noch keine ausreichende Gegenmacht, sich gegen eine solche Preisstrategie des Lebensmitteleinzelhandels zu behaupten. Die Milchbauern würden deshalb den Molkereien bei ihren anstehenden Preisverhandlungen mit dem Handel demonstrativ den Rücken stärken. Notwendig sei die Rückkehr zu höheren Butterpreisen bei Ablauf der jetzt geschlossenen Verträge in zwei Monaten, forderte Sonnleitner. Die Milchbauern seien auf das höhere Milchgeld existenziell angewiesen, da die Produktionskosten um 6 Ct/kg im Durchschnitt angestiegen sind.
Sonnleitner schloss Demonstrationen vor den Logistikzentralen des Lebensmitteleinzelhandels nicht mehr aus. Die Discounter dürften die temporäre Schwäche des Milchmarktes nicht ausnutzen und langfristige Verträge abschließen. Ab Mai/Juni diesen Jahres sei wieder mit einer besseren Marktlage bei Milch zu rechnen. Weltweit sei die Nachfrage vorhanden und die Aussichten gut.