Das macht der EU-Spitzenbeamte Thorkild Rasmussen auf dem ZMP-Milchforum in Berlin deutlich.
Die weltweite Nachfrage nach Milch steige pro Jahr um 2 bis 2,5%. In vielen EU-Staaten gehe die Milchproduktion zurück. Europa verliere fortlaufend Marktanteile im In- und Ausland. Mit einer Lockerung der Quoten könnten die Milchproduktion allmählich gesteigert werden.
Rasmussen verteidigte energisch die geplante Quotenerhöhung von 2% zum 1. April. Eine Mehrheit von 20 bis 21 Mitgliedstaaten stünde hinter diesem Vorschlag. Er erwarte, dass "Einzelstaaten" diese Realität anerkennen.
Die Kommission habe kein Interesse an zu hohen Milchpreisen, erklärte der EU-Beamte auf Nachfrage, allerdings an "guten Preisen". In 2007 seien die Preise "ein bisschen zu hoch" gewesen, man müsse auch die gezahlten Prämien berücksichtigen. Weder der starke Anstieg der Verbraucherpreise für Milchprodukte von 25 bis 30% noch die große Volatilität der Preise sei für die Märkte gut.
Eine Verschiebung der Quotenerhöhung (eine DBV-Forderung) lehnte Rasmussen ebenso ab wie eine "flexible Mengensteuerung" (BDM-Forderung). Bei beiden Vorschlägen handele es sich um interne Diskussionen in Deutschland. In 2015 sei die Quote weg, Milcherzeuger und Molkereien sollten sich darauf einstellen.