Die österreichischen Milcherzeuger zeigen sich verärgert angesichts der jüngsten Milchpreisabsenkungen vieler österreichischer Molkereien. Die IG-Milch kritisiert die Preissenkungen massiv. Damit werde klar, dass die Genossenschaften zum Selbstzweck geworden sind und ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Situation tausender Milchbäuerinnen und Milchbauern agieren, so IG-Milch Obmann Ewald Grünzweil.
Besonders fraglich sei in diesem Zusammenhang die Rolle von Landwirtschaftskammer und Bauernbund. Nach einem Milchgipfel mit LEH und Molkereien am 2. Juni in Wien wurde den Milcherzeugern in Europa eine Ergebnis präsentiert, das es nun scheinbar nicht gegeben habe. Dabei wurden alle Milchlieferanten aufgefordert, die Milchlieferung während des europäischen Lieferstreiks wieder aufzunehmen, da der Preisverfall gestoppt werden konnte und keine Schleuderaktionen mehr durchgeführt würden.
Während der LEH seinen Teil der sogenannten Vereinbarung halte, haben sich nun die Molkereien als wortbrüchig enttarnt. Dass die teils massiven Preissenkungen von den bäuerlichen Interessensvertretungen toleriert werden, zeige die enge Verflechtung von Raiffeisen-Konzern, Molkereiwirtschaft, Bauernbund und Landwirtschaftskammer zum Nachteil der bäuerlichen Interessen.
Schade sei zudem, dass mit der Aktion dem Wunsch vieler Konsumenten nach höheren Milchpreisen für die Bauern nicht entsprochen werde, so die IG-Milch.