Auch bei einer weiteren Liberalisierung des Milchmarktes ist bei extremen Preisschwankungen ein Sicherheitsnetz für das untere Preisende notwenig. Das forderte Dr. Helmut Born vom DBV auf dem Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrie-Verbandes (MIV) in Berlin. "Ohne Intervention wäre der Preis vermutlich bis auf 15 bis 16 Cent/kg Milch abgerutscht", befürchtet Dr. Born. Das Interventionsniveau lag bei umgerechnet ca. 21,5 Cent. "Damit können zwar die Gesamtkosten nicht gedeckt werden, aber dennoch wurde ein weiterer Preisrutsch abgewendet", so Dr. Born. Gleichzeitig betonte er aber, dass die Intervention nur in Extremfällen greifen dürfe und nicht als ständiger Absatzmarkt gesehen werden dürfe. Die Milchindustrie will prüfen, in wie weit sie in Angebotsspitzen Milch einlagern kann und damit ein Sicherheitsnetz für die Erzeuger spannt. "Für große Unternehmen ist es kein Problem Milchpulver einzulagern. Wir müssen sehen, ob kleinere Molkereien dafür zusammen arbeiten können", sagte der MIV-Vorsitzende Dr. Karl-Heinz Engel. Allerdings müssen die intervenierten Mengen auch immer wieder ausgelagert werden, verdeutlichte Hermanus Versteijlen von der EU-Kommission. Auf Kritik stieß er mit seiner Ankündigung, dass die Kommission im Mai \- höchste Milchanlieferung \- mit der Auslagerung beginnen wird.
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