Die stark schwankenden Milchpreise machen ein durchdachtes Risikomanagement in Zukunft auch für Milchbauern unverzichtbar. Das wurde deutlich beim diesjährigen Milchforum, das Ende September in Berlin stattfand.
Dr. Henning Brand-Saßen von der Landwirtschaftlichen Rentenbank wies darauf hin, dass der Bedarf an Instrumenten zur Risikoüberwälzung mit steigendem Fremdkapitalanteil der Betriebe und der voranschreitenden Marktliberalisierung erheblich zugenommen hat. "Spätestens bei Wegfall der Quote sind neue Lieferbeziehungen zwischen Landwirt und Molkerei nötig", betonte Brand-Saßen.
Anders als Marktfruchtbetrieben stünden den Milchbauern in Deutschland bisher keine Instrumente zur Risikoüberwälzung wie Warenterminbörsen oder Versicherungen zur Verfügung. Umso wichtiger seien Maßnahmen zur Risikovorsorge, darunter die Optimierung der Produktionstechnik, die Inanspruchnahme externer Beratung, kontinuierliche Weiterbildung, die Schaffung von Liquiditätspolstern oder ein leistungsfähiges Controlling.
Aber auch das Besetzen von Nischenmärkten sowie die Risikostreuung - beispielsweise durch den Bau einer Biogasanlage - seien erfolgversprechende Maßnahmen der Risikoprophylaxe.
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