Der Bauernverband (DBV) hat die deutschen Molkereien aufgefordert, den Milchauszahlungspreis für den Monat September deutlich anzuheben. Er begründet diese Forderung mit den deutlich angestiegenen Verwertungserlösen des Rohstoffes Milch. So seien die Preise für Pulver, Käse und Butter in den letzten vier Monaten deutlich angezogen und auch die Marktaussichten der übrigen Verwertungsrichtungen seien sehr positiv.
Die hohen Spotmarktpreise spiegelten die guten Erwartungen wider. Die bessere Verkaufsposition der Molkereien müsse an die Milchbauern weitergereicht werden, so der DBV am Freitag.
Um auch langfristig eine funktionierende Wertschöpfungskette bei Milch zu sichern, müsse der gesetzliche Rahmen des Milchmarktes in wichtigen Punkten angepasst werden.
In einer Stellungnahme zur Novellierung des Marktstrukturgesetzes weist der DBV ausdrücklich darauf hin, dass dieses die gewünschte Bündelungsmöglichkeit des Angebotes vieler Agrarerzeugnisse sichere. Die deutsche Gesetzgebung werde damit weiter an das EU-Recht angepasst und bestehende wettbewerbsrechtliche Regelungslücken könnten hinsichtlich der Tätigkeitsbereiche von Erzeugerorganisationen und deren Vereinigungen geschlossen werden. In der Praxis sichere im Regelfall die Andienungspflicht bei Erzeugerorganisationen und Genossenschaften die gewünschte Bündelungsfunktion, ist der DBV überzeugt.
Gerade im Milchmarkt sei die Erzeuger- und Verarbeiterseite aufgerufen, auf diese Weise zuweilen unlauteren Handelspraktiken der nachgelagerten Stufen zu begegnen. Insbesondere Niedrigpreisstrategien der großen Handelsketten auf Molkereien und Milchbauern müsste Einhalt geboten werden, heißt es beim Bauernverband. Deshalb dürfe auch das Verbot von Verkäufen unter Einstandspreis im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) nicht gestrichen werden. Diese Regelung habe eine nicht zu unterschätzende präventive Wirkung. (ad)
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