Etwa 50 Landwirte haben beim Genossenschaftsverband in Rendsburg für mehr Unterstützung demonstriert. Das teilt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) in einer Pressemeldung mit.
Gemeinsam mit der europäischen Interessenvertretung EMB legte der BDM ein Konzept zum Management von Krisen am Milchmarkt vor. Darin fordern sie Unterstützung für ihre Forderungen, Krisen zu vermeiden und zu beheben. Dieses sei auf Kritik gestoßen, weil es schwer umzusetzen sei. Trotzdem wolle man das Gesprächsangebot des Genossenschaftsverbandes gerne wahrnehmen und gemeinsam zu neuen Ergebnissen im Sinne der Milchbauern kommen, erklärt BDM-Landesteamleitern Kirsten Wosnitza.
Die Reaktion des schleswig-holsteinischen Bauernverbands auf die Aktion traf bei den Bauern auf Unverständnis. Der Verband hatte den Landwirten empfohlen, auf den Überschuss am Milchmarkt mit einer vorübergehenden Produktionssteigerung und Kostenoptimierung zu reagieren. „Ich bin entsetzt“, äußert sich Rolf Trede, Milchviehhalter aus Nienborstel. Die Bauern öffentlich zu noch mehr Milchproduktion aufzurufen und damit den Discountern zu signalisieren, dass auch weiterhin billige Milch im Überfluss vorhanden sein würde, sei mehr als geschäftsschädigend.