Die Schwälbchen Molkerei dürfte 2014 eines der besten Ergebnisse in der Unternehmensgeschichte erreichen, blickt aber gleichzeitig verhalten auf das neue Jahr.
Vorstandschef Günter Berz-List sagte jetzt in Bad Schwalbach: "Die strukturellen Verbesserungen, die wir in den Krisenjahren eingeleitet haben, kommen jetzt zum Tragen." Für die gesamte Gruppe erwartet der Manager einen Gewinn von über zwei Millionen Euro, berichtet die Lebensmittel-Zeitung (LZ).
Im Jahr zuvor hatte Schwälbchen nach einer zweijährigen Durststrecke mit roten Zahlen und Standortschließungen noch einen Überschuss von knapp 400.000 Euro in den Büchern stehen. Das Unternehmen werde nach drei Jahren auch wieder eine Dividende an die Anteilseigner ausschütten.
Für das nächste Jahr zeigte sich Berz-List jedoch wegen der stark sinkenden Milchpreise in der Branche nicht optimistisch: Bereits seit Oktober belaste ein Preiseinbruch von bis zu 20 Prozent das Geschäft der Molkerei. Der Umsatz werde wegen dieser Entwicklung daher bereits in diesem Jahr gedrückt.
Der Schwälbchen-Chef rechnet laut LZ in der Gruppe mit Erlösen von knapp 190 Millionen nach 214 Millionen Euro in 2013. Grund für den Preisverfall sei vor allem die europaweite Ausweitung der Milchproduktion. "Es wird unheimlich viel gemolken." Der Markt sei überversorgt wegen der überhöhten Milchanlieferung und der stagnierenden Absatzmärkte. Auch der Importstopp in Russland habe den Markt indirekt belastet.
Eine detaillierte Prognose für 2015 wollte der Manager nicht abgeben. "Ich fürchte aber, dass nach zwölf guten Monaten zwölf Monate des Abschwungs kommen werden." Vor allem der Umsatz werde zum Start ins Jahr zurückgehen. Einschnitte bei der Produktion oder den Beschäftigten werde es aber nicht geben, betonte Berz-List. Rund 400 Beschäftigte hat Schwälbchen in der Gruppe.