Mit einem neuen Förderprogramm will Schwedens Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson den Milchviehhaltern seines Landes nach zehnjährigem Schrumpfkurs wieder auf die Beine helfen. Er will eine Kuhprämie einführen.
Wie Erlandsson im schwedischen Fernsehen erklärte, müssen die Milcherzeuger in dem skandinavischen Land wegen hoher Umweltauflagen und strenger Tierschutzgesetze deutliche Wettbewerbsnachteile gegenüber Konkurrenten aus anderen Ländern hinnehmen. Nicht zuletzt aus diesem Grund existierten heute nur noch halb so viele Milchviehbetriebe wie 2003.
Gleichzeitig sei die Abhängigkeit von Importen in diesem Zeitraum drastisch angestiegen, obwohl die Verbraucher in Umfragen heimische Waren bevorzugten, monierte der Minister. Nun bestehe Handlungsbedarf, zumal in manchen Regionen wegen fehlender Rinderhaltung bereits der Erhalt von Wiesen und Weiden in Gefahr gerate. Erlandsson kündigte deshalb eine neue Tierprämie für Milchkühe an. Diese soll nach seinen Vorstellungen bis zu 1 500 skr (175,54 Euro) pro Tier betragen und aus dem Topf der EU-Agrarzahlungen finanziert werden. Dabei dürfte es sich um eine Art gekoppelter Zahlung in der Ersten Säule handeln, die ja in gewissem Umfang auch nach 2013 weiter möglich sein sollen.
Da die Ausgestaltung dieses Fördermodells auch von den endgültigen Bedingungen der neuen Runde der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU abhängt, rechnet der Minister allerdings erst zu Beginn des nächsten Jahres mit der Einführung der Kuhprämie. (AgE)