Die Erzeugergemeinschaft IP Suisse will eine so genannte "Grasmilch" auf den Markt bringen. Damit greift sie die Idee von Peter Thomet von der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft auf, der seit langem dafür plädiert, bei der Milchproduktion wieder verstärkt auf Wiesen- und Weidefutter zu setzen statt auf Kraftfutter.
Der Wissenschaftler verweist darauf, dass 75 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Schweiz Wiesen und Weiden seien und man EU-weit über das beste Graswachstum verfüge. Die Schweizer Milchbauern müssten davon wegkommen, austauschbare Massenmilch zu produzieren, so Peter Thomet. Er verweist auch auf den höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in der Grasmilch. Wenn es gelinge, diese Vorzüge dem Verbraucher klar zu machen, sei er auch bereit mehr für die Milch zu bezahlen. Er beklagt, dass durch den Zollabbau der Import von Kraftfutter dramatisch zugenommen habe und damit das günstige Weidefutter in den Rationen verdrängt werde.
Die Erzeugergemeinschaft IP Suisse hat die Anregungen von Thomet bereits aufgegriffen. Die Richtlinien für das Grasmilch-Projekt stehen bereits, Gespräche mit potenziellen Vermarktern laufen, so Fritz Rothen von der IP Suisse.
Ermutigt wurden die Milchbauern durch das erfolgreiche Heumilch-Projekt in Österreich. Dort liefern mittlerweile rund 8000 Bauern Heumilch, der Absatz steigt kontinuierlich.